Weisse Rinde
Zwei Birkenarten prägen unsere Landschaft: Die Hängebirke und die Moorbirke. Zwar wird die Birke weder besonders hoch und mit nur 150 Jahren schon gar nicht besonders alt. Dafür hat sie als einziger Baum diese ganz einzigartige weisse, papierartige Rinde. Die Farbe rührt von einer Substanz her, die Betulin heisst. Zieht man die oberen papierartigen Schichten weg, erkennt man darunter ein weisses Pulver. Das Betulin ist antibakteriell und wasserabweisend. Es schützt die Birke vor Schädlingsbefall und extremen Temperaturen. Entdeckt und beschrieben wurde das Betulin erstmals 1788 vom russischen Chemiker Johann T. Lowitz.
Klebstoff aus der Steinzeit
Schon in der Steinzeit wurde eine weitere Besonderheit der Birkenrinde entdeckt: Beim Verkohlen im Feuer entsteht Birkenpech: Diese sehr klebrige, schwarze Substanz wird sobald sie abkühlt sehr hart. Das Birkenpech wurde bereits von den Steinzeitmenschen genutzt, zum Beispiel um Pfeilspitzen am Pfeilschaft festzukleben. Auch die Indianer Nordamerikas verwendeten Birkenpech beim Bau ihrer Kanus.
Alter: bis 150 Jahre alt
Höhe: bis 25 Meter hoch
Wurzeln: Flach- oder Herzwurzler, je nach Boden
Besonderheit: weisse Rinde mit Betulin-Pulver
Mystik und Geschichten
In der Mythologie der Kelten spielte die Birke als Frühlingsbotin und mythologische Frauengestalt eine zentrale Rolle: So steht die Birke für den Frühling und für Erneuerung. Die Birke ist der erste Buchstabe im Baumalphabet der Kelten. Als Sinnbild der Reinigung werden Birkenzweige im Dampfbad verwendet und als Sinnbild der Liebe als Maibäume seit alters her in Ortschaften zum ersten Mai errichtet.
Geburtstag und Horoskope
Die Birke ist ein Frühlingsbaum. Menschen mit Geburtstagen im März, April, Mai sind der Birke besonders nahe.
Im Keltischen Jahreszyklus ist die Birke einer der vier Hauptbäume und markiert den Beginn des Sommers zum Datum 21. Juni.