Allianz im Waldboden
Im Schatten der Fichte wachsen nicht selten die prächtig roten Fliegenpilze mit weissen Punkten. Etwas unscheinbarer, dafür von hohem geschmacklichen Wert finden sich hier oft auch Steinpilze, Pfifferlinge und andere Speisepilze. Der Grund für diesen Standortwahl der Pilze liegt unter dem Waldboden, wo die Pilze mit der Fichte eine Lebensgemeinschaft zum gegenseitigen Nutzen, eine Symbiose eingehen: Die Pilze gewinnen aus vermodernden Nadeln und aus dem Waldboden viele wertvolle Mineralstoffe, die sie grosszügig mit der Fichte über die Wurzeln teilen. Auch Wasser und einen gewissen Schutz gegen Schädlinge bringt der „Pilzbefall“ dem Baum. Im Tausch dafür spendet die Fichte dem Pilz Nährstoffe wie etwa Zucker, die sie im Kronendach durch Photosynthese gewinnt.
5 m hoch, 9550 Jahre alt…
…ist eine Fichte, die in Schweden wächst: Doch wie ist das möglich? Tatsächlich steht das etwa 5 Meter hohe Bäumchen nicht seit Jahrtausenden unberührt vom Zahn der Zeit da, sondern „erst“ seit ein paar hundert Jahren. Es gründet aber auf einem uralten Wurzelsystem, welches bis zur letzten Eiszeit zurückdatiert und immer wieder Bäume hervorgebracht hat. Starb ein Baum, so spross aus den Wurzelstock wieder ein neuer hervor. Auf diese Weise lebte der Organismus über die Jahrtausenden bis zum heutigen Tag, und diese struppige kleine Fichte ist wahrscheinlich einer der ältesten lebenden Bäume unseres Planeten.
Die Fichte oder Rottanne
Auf den ersten Blick ähneln sich Weiss- und Rottanne mit leicht hängenden Ästen und kurzen grünen Baumnadel in Aussehen, Form und Höhe sehr. Bei näherem Hinsehen jedoch zeigen sich eine Reihe deutlicher Unterschiede: So wachsen die Nadeln der Weisstanne flach in einer Ebene am Zweig und haben auf der Unterseite eine weisse Schicht. Die Nadeln der Rottanne hingegen wachsen rund um den Ast herum und sind oben wie unten grün. Ein weiterer wichtiger Unterschied wird bei der Betrachtung der Tannzapfen offenbart: Während die Zapfen der Weisstanne wie Kerzen nach oben wachsen, sind für die Fichte nach unten hängende Tannzapfen charakteristisch, in deren Schuppen sich die Samen des Baumes verstecken. Im Herbst reifen die Zapfen und fallen zu Boden, wo unter anderen Tieren das Eichhörnchen die Zapfen zerfrisst, um an die leckeren Samen zu kommen. Bis 100 Fichtenzapfen kann ein Eichhörnchen pro Tag „verarbeiten“.
In Deutschland ist die Fichte der häufigste Nadelbaum, und auch in der Schweiz ist Fichte weit verbreitet.
Alter: bis 600 Jahre
Höhe: bis zu 50 Meter hoch
Wurzeln: Flachwurzler
Besonderheit: Die Fichte geht gerne Lebensgemeinschaften mit Pilzen ein. Darunter auch mit schmackhaften Speisepilzen wie dem Steinpilz oder dem Pfifferling. Besonders wohl fühlt sich die Fichte in höheren Lagen und im Gebirge.
Symbolik
In der Symbolik und auch in der Heilkunde wird oft nicht zwischen Weiss- und Rottanne unterschieden. Die Tanne steht wie alle immergrünen Nadelbäume für das ewige Leben, Beständigkeit und Treue. Hildegard von Bingen beschrieb im Mittelalter die heilenden Kräfte des Tannenharzes. Zur Weihnachtszeit erfreuen sich die Menschen am Duft der frischen Tannenzweige in der Stube.
Geburtstag und Horoskope
Die Fichte ist ein Winterbaum. Menschen mit Geburtstagen im Dezember, Januar und Februar sind der Fichte besonders nahe.
Im keltischen Baumhoroskop wird der Tanne die Zeit vom 2. bis zum 11. Januar und vom 7. bis zum 14. Juli zugeschrieben.