Die Zeit der einkehrenden Ruhe


Im November legt sich eine ganz eigene Ruhe über das Land. Nebel hüllen das Land ein und eine mystische Stimmung entsteht. Die Kälte kriecht überall herein. Aus dem hohen Norden her treffen Enten ein, die den Winter auf unseren Seen verbringen, während der harte Winter der Tundra das Leben dort unmöglich macht. Im ersten Frost glänzen rote Hagebutten und Vogelbeeren während sonst fast alle Farbe aus der Landschaft verschwunden sind. Die Erde ist kahl und die Bäume stehen da ohne Blätter, Kälte breitet sich aus. Erst wenn die ersten Schneeflocken vom Himmel tanzen, löst sich der seltsame Stillstand und Bewegung und Licht heiteren die Stimmung wieder auf.

Menschen, die im November geboren sind, wirken gegen aussen oft distanziert und kühl. In ihrem Inneren jedoch lebt eine grosse Phantasie und Ideenreichtum, den sie oft nur mit vertrauten Menschen teilen. Schwierige Fragestellungen überlegen sie mit Ruhe und Bedacht und teilen ihre Lösung oder ihre Gedanken erst mit, wenn sie selber zu einem wohlüberlegten Entschluss gekommen sind.

Es ist nun der Herbst gekommen,
Hat das schöne Sommerkleid
Von den Feldern weggenommen
Und die Blätter ausgestreut,

Vor dem bösen Winterwinde
Deckt er warm und sachte zu
Mit dem bunten Laub die Gründe,
Die schon müde gehn zur Ruh.

Joseph Freiherr von Eichendorff