Die Zeit der saftigen Früchte und mystischen Morgennebeln


Ganz unaufdringlich schleichen sich im September die ersten Morgennebel über die Wiesen und machen aus Spinnweben glitzernde Kunstwerke. Aus der Kraft der Sommersonne sind Früchte entstanden, Äpfel, Birnen, Pflaumen, Trauben und Nüsse reifen und warten darauf, geerntet zu werden. Die Tiere laben sich an der beginnenden Hochzeit süsser Nahrung und legen sich so nach der Familienzeit Reserven für den Winter an. Ein Teil der Vögel zieht fort in den warmen Süden.

Menschen, die im September geboren wurden, bestehen darauf, zu ernten, was ihnen zusteht. Sie haben ein Verlangen, Dinge zusammenzutragen oder zu sammeln. Geprägt von einer Zeit des Überflusses, sind sie gastfreundlich und stets bereit, mit anderen zu teilen.

Der Dornbusch prangt im Schmuck der roten Beeren,
Die Dahlien in ihrer bunten Pracht,
Und Sonnenblumen mit den Strahlenspeeren
Steh’n stolz wie gold’ne Ritter auf der Wacht.

Noch hauchen Rosen ihre süßen Düfte,
Und freuen Falter sich im Sonnenschein,
Und schießen Schwalben durch die lauen Lüfte,
Als könnt des Sommerspiels kein Ende sein.

Nur ab und an, kaum dass der Wind die Äste
Des Baumes rührt, löst leise sich ein Blatt,
Wie sich ein stiller Gast vom späten Feste
Heimlich nach Hause stiehlt, müde und satt.

Gustav Falke